Handel zwischen China und Afrika verzeichnet seit 2021 stetiges Wachstum
Der Handel zwischen China und Afrika hat in den letzten zwei Jahrzehnten ein konstantes Wachstum verzeichnet, obwohl er vor einigen Jahren aufgrund einer schwächelnden chinesischen Wirtschaft und steigender afrikanischer Bedenken hinsichtlich schuldenbezogener Probleme etwas an Schwung verloren hat. Dennoch haben die afrikanischen Exporte und Importe aus China seit 2021 ein stetiges Wachstum verzeichnet. Beijing betont diesen Trend gerne.
Handel und Kredite im Aufschwung
Zu Beginn des China-Afrika-Kooperationsforums in dieser Woche gab das Handelsministerium in Beijing bekannt, dass der Handelsvolumen zwischen den beiden Seiten in den ersten sieben Monaten dieses Jahres um 5,5% auf 1,19 Billionen Yuan (170 Milliarden US-Dollar) gestiegen ist, was einen neuen Rekord darstellt. Im Durchschnitt hat sich der Handel zwischen Afrika und China seit 2000 jährlich um 17,2% erweitert, viel schneller als der Handel Chinas mit anderen Regionen.
Chinesische Kredite, die eine wichtige Rolle in den Handelsbeziehungen spielen, nehmen ebenfalls wieder zu. Zu Beginn des Gipfels in Beijing am 5. September gab der chinesische Präsident Xi Jinping bekannt, dass Beijing in den nächsten drei Jahren weitere 360 Milliarden Yuan (46 Milliarden Euro) für Afrika bereitstellen wird, darunter 27 Milliarden Euro an Krediten, 10 Milliarden Euro an Entwicklungshilfe und 9 Milliarden Euro an Direktinvestitionen. Mindestens eine Million neue Arbeitsplätze sollen geschaffen werden, so sagte er.
Enorme Marktchancen
Christian-Geraud Neema, ein China-Forscher aus Mauritius, der fast zehn Jahre in China studiert und gearbeitet hat, bezeichnet dies als “einen der Höhepunkte der zukünftigen sino-afrikanischen Beziehungen”. Er sieht enorme Marktchancen für chinesische grüne Produkte wie Solarpaneele und Elektroautos in Afrika.
Die chinesische Regierung und Unternehmen haben bereits mehrere Hundert Solar-, Wind- und Wasserkraftprojekte in Afrika durchgeführt. Obwohl dies nur einen Bruchteil der weltweiten erneuerbaren Energiekapazität ausmacht, ist das Wachstumstempo beeindruckend.
Kann Afrika westliche Märkte ersetzen?
Experten sind skeptisch, ob der afrikanische Markt die westlichen Märkte für chinesische Produzenten ersetzen könnte. Zhou Yuyuan, Afrika-Experte am Shanghai Institute for Foreign Policy Studies, sagte in einem Interview mit dem deutschen öffentlich-rechtlichen Sender ARD: “Afrika hat großes Potenzial, aber die Märkte dort sind klein und zersplittert. Sie dienen nur als alternative Optionen, aber es ist unrealistisch zu hoffen, dass sie die sogenannte chinesische Überkapazität an grünen Produkten absorbieren würden.”
Insgesamt zeigt sich, dass China verstärkt in grüne Energie und nachhaltige Entwicklung in Afrika investiert, was sowohl für die Wirtschaft als auch für die Umwelt positive Auswirkungen haben kann.