Ukrainischer Präsident Zelenskyy zu Besuch in Deutschland: Anfrage nach militärischer Unterstützung gegen Russland
Der ukrainische Präsident Volodymyr Zelenskyy wird voraussichtlich am Freitag die US-Ramstein Air Base im westlichen Deutschland besuchen, berichtete das deutsche Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Der Zweck seines Besuchs wäre, eine erhöhte westliche militärische Unterstützung im Krieg gegen russische Streitkräfte zu beantragen. Dies würde neue Waffenlieferungen wie Langstreckenraketen und Luftverteidigungssysteme einschließen. Die Versammlung wird innerhalb der Ukraine Defense Contact Group, auch bekannt als die “Ramstein”-Gruppe, stattfinden. Die deutsche Regierung hat Zelenskyy’s Anwesenheit bei dem Treffen noch nicht bestätigt.
Was ist die Ramstein-Gruppe?
Es handelt sich um eine informelle Allianz von mehr als 50 Ländern, die die Ukraine gegen die russische Invasion unterstützt. Die Gruppe wurde kurz nach Beginn des Krieges im Februar 2022 gegründet. Im April desselben Jahres versammelten die USA die verbündeten Nationen der Ukraine auf der Ramstein-Basis, um die Waffenunterstützung für Kiew zu koordinieren. Seitdem treffen sie sich regelmäßig, um die militärischen Anfragen der ukrainischen Regierung zu diskutieren. Das Treffen am Freitag, einberufen vom US-Verteidigungsminister Lloyd Austin, wird das 24. Treffen der Gruppe sein.
Zelenskyy möchte westliche Waffen in Russland einsetzen
Der ukrainische Präsident bemüht sich um die Erlaubnis seiner westlichen Partner, gespendete Langstreckenwaffen auf russischem Gebiet einzusetzen. Dieses Thema könnte möglicherweise am Freitag diskutiert werden. Kiew hat in den letzten Wochen diese Anfrage verstärkt, was mit den Angriffen des Kremls auf die Energieinfrastruktur der Ukraine zusammenfällt. Mehrere Länder behalten Beschränkungen für den Einsatz der von ihnen gelieferten Waffen bei, um den Konflikt nicht eskalieren zu lassen. Im Mai hoben die USA und Deutschland diese Beschränkungen teilweise auf, um der Ukraine zu ermöglichen, die Stadt Charkiw in der Nähe der russischen Grenze zu verteidigen.
Die Ukraine befürchtet, dass der Waffenfluss stoppen könnte
Das Treffen findet auch vor dem Hintergrund der Befürchtungen statt, dass die westliche militärische Hilfe an die Ukraine ins Stocken geraten könnte. Allerdings sagte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz am Mittwoch, dass Berlin seine Unterstützung für Kiew fortsetzen werde. “Die Unterstützung Deutschlands für die Ukraine wird nicht enden. Wir haben Vorsorge getroffen, Verteidigungsabkommen geschlossen und rechtzeitige Finanzierung gesichert, damit die Ukraine auch in Zukunft vollständig auf uns zählen kann”, so Scholz.